Hyperthyreose bei Katzen – Behandlung richtig durchführen

Wenn ältere Katzen trotz gesteigerten Appetits plötzlich dünn werden… könnte eine Hormonerkrankung die Ursache sein?

Hyperthyreose steht für Schilddrüsenüberfunktion. Die Überfunktion der Schilddrüse ist eine der häufigsten Hormonstörungen bei Katzen mittleren und hohen Alters. Katzen und Kater sind gleichermaßen betroffen. Die Hyperthyreose ist sowohl eine Tumorerkrankung als auch eine hormonelle Störung. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse.

Nur in 1 – 2% der Katzen liegt der Erkrankung ein bösartiger Tumor der Schilddrüse (Schilddrüsenkarzinom) zugrunde. Somit bereitet der in vielen Fällen neben der Luftröhre zu tastende Knoten den erkrankten Katzen als Umfangsvermehrung selbst keine Probleme, anders aber die von der veränderten Schilddrüse ausgehende ungehemmte Hormonproduktion. Sie verursacht erhebliche Beschwerden, da nahezu alle Stoffwechselvorgänge im Körper durch die Schilddrüsenhormone beeinflusst werden. Konzentrationsänderungen des im Blut zirkulierenden Schilddrüsenhormons Thyroxin können sich sehr unterschiedlich auswirken.

Symptome von Hyperthyreose bei Katzen

Typische Anzeichen einer Hyperthyreose sind alle Zeichen eines krankhaft angekurbelten Stoffwechsels wie: Unruhe, vermehrte Futter- und Wasseraufnahme, Gewichtsverlust, Erbrechen, Durchfall, erhöhte Körpertemperatur und schnellere Ermüdbarkeit. Über eine Erhöhung des Blutdrucks kommt es zu Folgeerkrankungen in anderen Organen wie Herz, Niere und Leber.

Bei entsprechend erkrankten älteren Katzen, bei denen zusätzlich häufig auch Veränderungen im Verhalten beobachtet werden, muss immer an eine Erkrankung der Schilddrüse gedacht werden.

Wenn Sie bei Ihrem Tier eines oder mehrere der genannten Symptome beobachten, sollten Sie es umgehend in einer Tierarztpraxis zur gründlichen Untersuchung vorstellen. Vermehrter Durst und Gewichtsverlust können auch durch viele andere Krankheiten wie z.B.: Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen, Herzerkrankungen, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Entzündungen des Darmes oder auch Tumorerkrankungen verursacht werden. Nur eine eingehende körperliche Untersuchung und weiterführende Blutuntersuchungen können hier Klarheit schaffen.

Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion

Für die Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion gibt es drei grundsätzliche Möglichkeiten:

  1. Neben der chirurgischen Entfernung der Schilddrüse und anschließender täglicher Gabe von Thyroxintabletten ließe sich
  2. das erkrankte Schilddrüsengewebe auch durch die Gabe von radioaktivem Jod zerstören.
  3. Einfacher ist die Behandlung mit einem Thyreostatikum, einem Arzneimittel, welches die Bildung von Schilddrüsenhormon in der Schilddrüse herabsetzt.

Abhängig vom Alter und dem Allgemeinzustand Ihres Tieres wird Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt Ihnen die für Ihr Tier beste Therapie vorschlagen.
Die Behandlung mit einem Thyreostatikum ist in jedem Fall gut durchführbar. Sie geben Ihrem Kater / Ihrer Katze mehrmals täglich die von Ihrer Tierärztin / Ihrem Tierarzt verordnete Tablette mit etwas Futter ein.

In regelmäßigen Abständen, anfangs häufiger, später monatlich wird Ihre Tierärztin / Ihr Tierarzt die Konzentration von Schilddrüsenhormon im Blut Ihres Tieres kontrollieren, bis schließlich die Arzneimitteldosis gefunden ist, die die Hormonkonzentration im Blut Ihres Tieres im Normabereich hält. Ihre Katze / Ihr Kater ist dann zwar nicht gesund, das Tier leidet aber nicht mehr unter schwerwiegenden Folgen der Schilddrüsenüberfunktion. Das Wohlbefinden Ihres Tieres ist wiederhergestellt, die Therapie muss allerdings lebenslang fortgesetzt werden.

Jana Brinkmann-Werner
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